GOLFTECHNIK
Die Golftechnik! Ich könnte Ihnen so viele technische Schwunggedanken und Vorstellungen aufzählen, die Ihnen das Golf spielen erschweren. Glauben Sie mir, in meinen 35 Jahren als Spieler und Golflehrer habe ich mich mit jeder Theorie und jeglicher Methode im Golfsport intensivst auseinandergesetzt. Jede Bewegungskombination der Körperteile wurde mit meinen Highspeed-Kameras analysiert und von mir ausführlichst getestet. Es gibt so viele Trainingsanweisungen und Bewegungsvorstellungen, die alleine schon ohne Ball kaum koordinierbar sind. Der Golfspieler ist nur noch mit der Steuerung von Körperteilen beschäftigt und verliert dabei vollkommen sein natürliches Bewegungsgefühl. Werden Sie bitte nicht auch zum Spieler, der lebenslang auf der Suche nach seinem Schwung ist. Der Golfsport ist sicher anspruchsvoller zu erlernen als mach anderer Sport. Aber ich glaube, die Menschen machen sich den Sport unnötig schwer.
In meinem Unterricht erlebe ich täglich die mitgebrachten Schwunggedanken und deren Auswirkung auf die Bewegung und den Ballflug. Denn Ihre Bewegung ist das Produkt Ihrer Gedanken. Deswegen sind Ihre Vorstellungen und Gedanken so wichtig, um Ihr wirkliches Potenzial auszuschöpfen. Benutzen Sie die richtigen Gedanken, dann wird es wieder ein Spiel mit einem Schläger und einem Ball.
Liegt Ihr Fokus in der Golfbewegung auf Nebensächlichkeiten wie z.B. auf Ihrem Griff, der Ansprechhaltung, dem Take-Away, dem Abschwung oder der Ebene des Schlägers, dann greifen Sie stark in Ihr Bewegungssystem ein und Sie verlieren den Blick für das Wesentliche. Man kann mit viel Übung solche Schwunggedanken auch spielbar machen, aber die wirkliche Kontrolle und die beliebige Verfügbarkeit der Schläge bleibt auf der Strecke. Und das alles nur, weil Sie Ihren Fokus und Ihre volle Aufmerksamkeit nicht auf die Bewegungsrichtung des gesamten Schlägers in der Treffphase und die Stellung der Schlagfläche im Treffmoment richten. Das wundervolle Gefühl von „mit dem Ball spielen“ geht dabei leider verloren.
Können Sie die Schlagflächenstellung und die Fläche des Schaftes wahrnehmen, dann ist die bewusste Steuerung der Schlagfläche und des Eintreffwinkels des Schlägers nur noch ein Kinderspiel. Dann bestimmen Sie, wohin die Schlagfläche im Treffmoment zeigt.
Ich wünsche mir, dass der Golfsport dazulernt. Ich wünsche mir, dass Sie zu allererst den Golfschläger in Ihren Händen orten und die Stellung der Schlagfläche wahrnehmen lernen, und dies gezielt trainieren. Die Schlagfläche hat den größten Einfluss auf die Richtung Ihres Balles und deswegen sollten Sie die Fertigkeit der Schlagflächenkontrolle in Ihrem Training ganz vorne anstellen.
Im Golfsport halten Sie, wie auch in anderen Schlag- und Wurfsportarten, den Schläger in Ihren Händen. Deswegen ist eine hohe Hand- und Armsteuerung, sowie auch deren variable Feinsteuerung, ein absolut leistungsbestimmender Faktor. Sie müssen die verschiedenen Schlagwinkel fein abstimmen lernen, um die gegebenen Anforderungen meistern zu können. Alleine schon unsere 14 verschiedenen Schläger stehen in einem unterschiedlichen Winkel zum Boden und wollen, jeder für sich, optimal bedient werden. Und das auch noch ungeachtet der permanenten Schräglagen auf unseren Golfplätzen. Sie müssen, je nach Balllage, in verschiedenen Steilheitsgraden in den Ball schlagen können. Und da hilft „ein richtiger Golfschwung“ allemal nicht aus.
Aber was ist mit der Hüfte, der Beckenrotation und der Schulterdrehung? Natürlich sind all diese Körperteile beteiligt und liefern Ihren Beitrag, vor allem in der Kraftgewinnung. All diese Körperteile können Sie vor die Feinsteuerung der Arme dazuschalten. Aktivieren Sie Ihre Armgeschwindigkeit durch die Rumpfrotation. Schalten Sie nach Bedarf auch noch die Rumpfstreckung dazu mit mehr Kraft aus dem Boden.
Wichtig ist, legen Sie Ihren Fokus auf die Treffphase und die Bewegung nach links und durch den Ball. Denn die Treffphase entscheidet über die Qualität Ihres Golfspiels. Über die Ausholbewegung müssen Sie sich wenig Gedanken machen. Diese ergibt sich automatisch aus der angestrebten Trefffunktion. Wollen Sie steiler von oben in den Ball schlagen, dann werden Sie automatisch so ausholen, wie es Ihnen dafür am angenehmsten ist. Ebenso verhält es sich mit jedem anderen Winkel. Kennen Sie den Weg zum Ball, dann ergeben sich viele Abläufe von ganz alleine und in natürlicher und optimaler Abstimmung.
Richten Sie den Fokus auf die alles entscheidende Treffphase, vergeuden Sie keine Zeit mehr mit störenden Gedanken und „Fühlen Sie Golf!“